Leistungsprüfungen

Verkehrsprüfung

Pudel und Hundesport, diese Kombination halten auch heute noch einige Zeitgenossen für eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht. Dabei ist das die nahezu perfekte Verbindung.

Pudel sind intelligent, lernbegierig und lernwillig. Ein Leben auf der Couch zur Untätigkeit verdammt ist nichts für die Vertreter dieser quirligen Hunderasse. Sie wollen sinnvoll beschäftigt und gefördert werden. Hier bietet sich der Hundesport geradezu an. Hund und Herr oder Frau und Pudel bilden ein Team. Es bringt schon alleine Spaß und Freude, aber richtig interessant wird es, wenn mehrere Gleichgesinnte mitmachen, zum Beispiel im Verein.

Der Deutsche Pudel-Klub e.V. bietet bundesweit auf seinen Hundeplätzen einiges an sportlicher Betätigung an. Unter der fachkundigen Anleitung eines Übungswartes lernen schon die Welpen die Bedeutung einfacher Kommandos im spielerischen Aufbau der Übungen. Die Geschicklichkeit wird ebenfalls gefördert.

Was für die Jüngsten die Welpenspiele sind, ist für die Älteren und Quereinsteiger die Gruppenunterordnung. Im Verbund wird gelernt

  • an der Leine zu laufen,
  • Sitz- und Platzübungen,
  • Gehorsam,
  • Geschicklichkeit im Bewältigen von Sportgeräten.

Von hier ist es nur ein kleiner Schritt und unser Team befindet sich mitten im Training zur Leistungsprüfung, ohne Drill und ohne Kasernenhofton. Auch wenn wir es Hundesport nennen, diese Prüfung spiegelt wieder, was im täglichen Leben, bzw. im Umgang mit anderen Lebewesen von unseren Hunden gefordert wird.
Die Leistungsprüfungen werden von den einzelnen Bezirksgruppen nach Terminabsprache abgehalten. Jedes Team (Hund und Hundeführer) läuft für sich, aber auch für seine Gruppe.

 

Gestartet wird in vier Leistungsstufen:

LP I Das Team läuft eine festgelegte Strecke mit Links-, Rechts- und Kehrtwendungen in drei unterschiedlichen Gangarten. Die Leine hängt locker durch. Die nächste Übung führt durch eine sich bewegende Gruppe. Der Hund setzt sich auf Kommando zwei Mal. Anschließend folgt der Wesenstest. Der Vierbeiner zeigt dem Leistungsrichter, dass er friedlich und freundlich ist. Es folgen je eine Sitz- und eine Platzübung, bei denen sich der Hundeführer vom Hund entfernt und ihn dann auf ein Zeichen hin wieder abholt. Den Abschluss der Übung auf dem Platz bildet der Hin- und Rücksprung über die Hürde. Jetzt hat unser Team eine Ruhepause verdient. Wenn alle anderen Hunde mit ihren Hundeführern die Übung beendet haben, folgt noch die Verkehrsprüfung im Freien.

  • LP II   Diese Stufe unterscheidet sich von der vorhergehenden, dass die Übungen alle in der Freifolge, d.h. ohne Leine ausgeführt werden. Die Sitz- und Platzübungen erfolgen aus der Bewegung. Als besondere Schwierigkeit muss der Hund ein Bringsel apportieren oder tragen. Im Anschluss wird von ihm gefordert, dass er sich von seinem Hundeführer löst und auf Zuruf sofort wiederkommt.
  • LP III    Das ist die "Hohe Schule" der Leistungsprüfung. Vor Beginn wird der Hund auf dem Platz an einer ihm zugewiesenen Stelle abgelegt. Sein Hundeführer entfernt sich und bleibt mit dem Rücken zu ihm in einiger Entfernung stehen. Während ein anderes Team die LP I absolviert, darf der Hund nicht seine Stellung ändern oder gar seinen Platz verlassen. Anschließend wird er von seinem Teamkollegen abgeholt und führt die Übungen wie in der Stufe II beschrieben mit Abwandlungen aus. Hier ist das Ende auf dem Platz eine kombinierte Unterordnungsübung.
  • LP IV   Hier gehen Gehorsam und Spaß eine Verbindung ein. Der Hund absolviert die Wesensprüfung, eine Freifolge mit Gruppe und Unterordnungsteil. Dann geht es mit Begeisterung über die aufgebauten Geräte: Hürde, Schrägwand, Reifen, Weitsprung, Slalom und Tisch. Auf die Verkehrsprüfung wird bei Doppelmeldungen verzichtet, da unser Team diese Stufe dann bereits in Verbindung mit der LP I, II oder III gelaufen ist.

Jedes Team geht mit einem Bonus von 100 Punkten in die Bewertung. Jeder Patzer bringt einen Punktabzug. Die Anzahl der Fehler entscheidet über die Note

  •  Vorzüglich,
  •  Sehr gut,
  •  Gut oder Bestanden.

Fast immer sind wir, die Hundeführer, für das Desaster verantwortlich, und da ist es von Vorteil, dass unsere Pudel so ausgeglichen und überhaupt nicht nachtragend sind. Bei der nächsten Prüfung sind wir wieder voller Elan dabei.

Soviel sportliche Begeisterung muss auch belohnt werden. In jeder Stufe
kann sich der Vierbeiner Anwartschaften auf einen der folgenden Titel erlaufen:
Klubsieger, Deutscher Champion, Siegerchampion, Ehrenchampion des Leistungssports. Für jeden Titel sind drei Anwartschaften von drei
verschiedenen Leistungsrichtern nötig. Ab dem Deutschen Champion muss
eine Anwartschaft auf der jährlichen Bundessieger-Leistungsprüfung errungen
werden. Bei der großen Konkurrenz ist das nicht ganz einfach, denn ... es kann
nur einen geben. Auf jeder Leistungsprüfung erhält nur der Beste die begehrte
Anwartschaft. Damit aber alles ein wenig gerechter zugeht, starten Rüden und
Hündinnen getrennt, und somit ist auch die Verteilung besser.
Die sportlichten Zweibeiner sollen natürlich nicht leer ausgehen. Für jeden Lauf
gibt es Punkte für das Hundeführer-Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold.

Ist das nicht auch etwas für Sie und Ihren pelzigen Freund? Haben wir Ihr Interesse geweckt? Suchen auch Sie für sich und Ihren vierbeinigen Freund eine Freizeitstätte mit Gleichgesinnten für Hundesport und Hundespiel?

Wünschen Sie ausführliche Informationen? Suchen Sie einen Platz in Ihrer Nähe?
Weitere Infos hierzu finden Sie unter Bezirksgruppen.